Wissenswertes zur Anwendung vom Clicker
Ob Welpe oder ausgewachsener Hund, die Clicker-Methode ist in jedem Alter und in
jeder Ausbildungsphase des Hundes anwendbar. Basierend auf der Signalton-Methode
bedeutet die Betätigung des Clickers für Ihren Hund in jeder Hinsicht eine
Belohnung, auf die noch ein kleines Leckerli für Ihren Liebling folgen sollte.
Mehr über die genaue Anwendung, das "Belohnungsprinzip" und den Erfolg des
Clickers finden Sie unter "Weiterlesen".
So funktioniert das Lernen des Hundes:
Hunde lernen durch
Ausprobieren und die auf Grund Ihres Verhaltens folgenden unmittelbaren
Belohnungen oder Verbote. Eine Erziehungsmaßnahme durch den Hundehalter, die
nach nur wenigen Sekunden folgt, versteht der Hund bereits nicht mehr. Auch
empfindet Ihr Hund das Spielen mit einem anderen Hund, nachdem er weggelaufen
ist, als Belohnung. Wichtig ist, dass bereits der Ansatz eines erwünschten
Verhaltens im richtigen Moment durch beispielsweise den Clicker belohnt wird.
Nachfolgend werden mehrere Kommandobeispiele sowie der Einsatz und die Wirkung
des Clickers näher beschrieben.
So funktioniert es:
Grundsätzlich bedeutet das „Klick“ für Ihren
Hund: „Das, was du gerade tust, gefällt mir, und wird mit einem Leckerli
belohnt. Hierbei muss der Hund die Bedeutung natürlich erst erlernen. Hilfreich
sind hierfür klein geschnittene (erbsengroße) Superleckerlis, die Ihr Hund mit
Vorliebe frisst.
Bitte achten Sie bei der Anwendung des Clickers immer auf die Reihenfolge:
„Klick“!, Hand zum Futter und das Futter dem Hund reichen. Verwenden Sie jedoch
niemals den Clicker, um Ihren Hund aufmerksam zu machen oder zu rufen.
Trainingsbeispiele:
Bei dem Kommando „Watch Me“ ist gewünscht, dass
der Hund Ihnen seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkt, und zwar auch dann, wenn
sich andere Hunde in unmittelbarer Nähe befinden.
Am Anfang wird Ihr Hund
sicherlich von Ihnen wegschauen, aber bei jeder noch so kleinen Bewegung des
Hundekopfes in Ihre Richtung signalisieren Sie ihm mit dem Clicker, dass er auf
dem richtigen Weg ist: Hund bewegt den Kopf, „Klick“, Futter. Stecken Sie lieber
kleine Zwischenziele, so dass Ihr Hund schnell Erfolgserlebnisse erzielt und
somit die Freude beim Üben erhalten bleibt. Wiederholen Sie diese Übung nicht
mehr als 10-15 Mal und gehen Sie dann zu dem nächst höheren Ziel über.
Bitte
nicht länger als 3 Minuten am Stück bzw. nur 1x täglich üben. Das Training
sollte nicht unmittelbar nach der Fütterung erfolgen, denn selbst die gefüllte
Futterschüssel kann nach dem letzten „Klick“ eine Superbelohnung ein.
Kommando „Platz“
Eine ebenfalls wichtige Übung für den Hund ist das
Hinlegen auf Kommando. Verstecken Sie, jedoch für den Hund sichtbar, ein paar
Leckerlis unter Ihrer flachen Hand. Der Hund wird diese Aktion mit Interesse
verfolgen. Wirft er seinen Blick auf Ihre Hand, gibt es bereits den ersten
„Klick“ und gleichzeitig heben Sie Ihre Hand, damit der Hund die versteckten
Leckerlis fressen kann. Stecken Sie erneut Leckerlis unter Ihre flache Hand und
lassen Sie Ihren Hund sich jetzt noch intensiver mit Ihrer Hand beschäftigen,
indem er mit seiner Pfote nach dem Leckerli „gräbt“. Wenn er sich automatisch
hinsetzt und mit seiner Pfote zu graben beginnt, sind bereits zwei wesentliche
Zwischenziele auf dem Weg zum Kommando „Platz“ erreicht.
Gehen Sie jetzt mit
Ihrer Hand weiter zurück, so dass Ihr Hund mit der Pfote nachfasst und somit
fast zum Liegen kommt. Jetzt muss unbedingt wieder ein „Klick“ und Leckerli
erfolgen. Beim Ausbleiben des „Klicks“ wird der Hund etwas Neues ausprobieren
und wird sich vor Ihrer flachen Hand hinlegen.
Nach wenigen Wiederholungen
benötigen Sie kein Futter mehr, um es unter die Hand zu legen, da bereits die
flache Hand das Kommando „Platz“ signalisiert.
Zusammenfassend möchten wir Ihnen noch mal Schritt für Schritt aufführen,
nach denen Sie das gewünschte Verhalten Ihres Hundes mit dem Clicker trainieren
können:
1. Bevor Sie mit dem Clicker-Training starten, ist es wichtig genau
zu definieren, welches Kommando Ihr Hund erlernen soll.
2. Um den Hund nicht
zu überfordern und seinen Spaß am Training zu erhalten, zerlegen Sie die Übung
in kleine Zwischenziele.
3. Erarbeiten Sie mit Ihrem Hund pro Übungseinheit
maximal ein Zwischenziel
4. Vergessen Sie nicht, Ihrem Hund hin und wieder
einen „Jackpot“ (ein besonderer Leckerli zu einem nicht definierten Zeitpunkt,
jedoch nach einem richtigen Verhalten Ihres Hundes)
5. Um Ihren Hund
resistent gegen Nebengeräusche und parallel laufende Aktionen zu machen, üben
Sie unter immer stärkerer Ablenkung.
6. Verwöhnen Sie Ihren Hund nicht durch
den ständigen Einsatz des Clickers, sondern gehen Sie dazu über bei richtig
ausgeführtem Verhalten nur jedes 2. oder jedes 4. Mal zu klicken. Diese variable
Bestärkung ermutigt Ihren Hund immer wieder aufs’ Neue, in den Trainingsphasen
sein Bestes zu geben
7. Starten Sie mit der Einführung des ersten Kommandos
Wir wünschen Ihnen und Ihrem Hund bei den vorgegebenen sowie Ihren eigenen
Übungen ein gutes Gelingen! Bitte beachten Sie stets, kleine Zwischenziele zu
definieren, um zu dem gewünschten Hauptziel zu kommen. So gelingt es Ihnen, die
Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Hund auf spielerischer und
kameradschaftlicher Basis aus zu bauen und zu vertiefen.