Bekämpfung der roten Vogelmilben
Rote Vogelmilben sind ein
hartnäckiges Problem, mit dem nahezu jeder Vogelfreund einmal konfrontiert wird.
Die Vogelmilbe parasitiert auf einer Vielzahl wilder
und domestizierter Vögel (vor allem Ziervögel,
Tauben und Hühner). Sie leben nicht auf den
Tieren, sondern kommen zu ihrem Wirtstier um
Blut zu saugen. Mit Hilfe von Wärmesensoren 
können sie potenzielle Wirtstiere (Wärmequellen)
erkennen. Mit dem Geruchsorgan, dem wichtigsten
Sinnesorgan der Milbe, können sie die spezifischen Duftstoffe von Vögeln oder Hühnern
identifizieren.
Die ausgewachsene Vogelmilbe ist eine relativ große Milbe (0,75-1 mm), die mit
bloßem Auge gut zu sehen ist. Die Farbe variiert von Grau-Weiß bis Schwarz. Für
eine Blutmahlzeit verlässt die Milbe, meistens nachts, ihr Refugium (dunkle Fugen
und Spalten) und geht auf Raubzug. Die Milbe bleibt 30 bis 60 Minuten auf dem
Vogel, woraufhin sie wieder ihren Zuchfluchtsort aufsucht. Vollgesaugt mit Blut hat sie
eine hell- bis dunkelrote Farbe. Nun kann sich die Vogelmilbe fortpflanzen und legt
etwa sieben Eier. Die Eier entwickeln sich zu Larven und anschließend zu Nymphen
Nach sieben Tagen ist die Milbe ausgewachsen. Wegen ihres kurzen Fortpflanzungs-
Zyklus kann sich eine Vogelmilbenpopulation alle sechs Tage verdoppeln. Wenn kein
Blut vorhanden ist, kann die Vogelmilbe acht bis neun Monate überleben.
Tiere werden durch Vogelmilben unruhig und sie können sich untereinander aggressiv
verhalten. Die Vögel verlassen manchmal das Nest, was eine unbeständige Brut
und eine hohe Sterberate im Ei zur Folge hat. Bei einem schweren Befall entsteht
Blutarmut und die Vögel werden lustlos. Junge Vögel (vor allem Nestjunge) können
sterben, die ausgewachsenen Vögel magern stark ab. Darüber hinaus wird die Vogel-
Milbe oft als ein wichtiger Überträger von allerlei Krankheiten (z.B. Salmonellen, E.
Coli usw.) betrachtet.
Häufig bemerken Vogelzüchter den beginnenden Befall mit Vogelmilben nicht
Erst wenn ihre Volieren oder Käfige mit Vogelmilben übersät sind und zahlreiche
Tier Ihnen zum Opfer gefallen sind werden Ihnen gefallen sind, werden ihnen die
Augen geöffnet. Eine regelmäßige Kontrolle bezüglich
des Vorhandenseins von Vogelmilben (und anderen Ektoparasiten ) ist von wesentlicher Bedeutung, um schnell
eingreifen zu können. Diese Kontrolle muss gründlich er
folgen. Reiben Sie mit dem Finger unter den Sitzstangen
und Nesträndern entlang und kontrollieren Sie anschließend, ob rote Pigmente auf Ihrem Finger zurückblei-
ben. Das Anbringen von doppelseitigem Klebeband auf
die Außenseite von Käfigen und Nistplätzen als Indikator
ist ein ausgezeichnetes Hilfsmittel: Wenn Vogelmilben
vorhanden sind, bleiben schon bald einige Exemplare auf
dem Klebeband kleben.
Die Bekämpfung der Vogelmilben ist nicht einfach, und
zwar nicht nur aufgrund der schwierig zu erreichenden
Zufluchtsorte der Milben. Vogelkäfige müssen stets
gründlich gereinigt werden, bevor erneut Tiere in ihnen
untergebracht werden. Die meisten Vogelzüchter haben
jedoch nicht genügend Platz, um bestimmte Teile ihrer
Vogelunterkünfte über längere Zeit leer stehen zu lassen
und gründlich zu desinfizieren. Dies vor allem, weil die
Vogelmilbe am stärksten in warmen Perioden (Sommer)
auftritt. Zu dieser Zeit sind auch die meisten Jung-Vögel
vorhanden und muss der gesamte Platz optimal genutzt
werden.
In den letzten Jahren wurden immer mehr Bekämpfungs-
mittel verboten, weil sie sich als schädlich für Mensch
und/oder Tier erwiesen haben. Zudem scheint die
Vogelmilbe immer mehr Resistenzen gegen verschiedene
bestehende Mittel aufzubauen. Zur effizienten Bekämpfung von Vogelmilben muss ein Mittel oder eine Methode
gefunden werden, das bzw. die nur die Vogelmilben
bekämpft und für andere Lebensformen (Menschen
Vögel, Säugetiere) unschädlich ist, ohne die Bildung von
Resistenzen zu fördern.
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